Kunden- oder inhaberzentriertes Apothekenmanagement

Bei allen Management- und Marketingaktivitäten sollte die Apotheke stets die Bedürfnisse ihrer Kunden in den Mittelpunkt stellen. Entscheidend ist, dass sich die Kunden gut betreut fühlen und ihre Anliegen ernst genommen werden. Dabei spielt die Wahrnehmung des Kunden eine zentrale Rolle. Fühlt sich ein Kunde nicht sofort angesprochen, kann er sich vernachlässigt oder unwichtig fühlen. Deshalb ist es wichtig, dass Apotheken proaktiv auf ihre Kunden zugehen und ihnen das Gefühl geben, willkommen zu sein und auf Verständnis zu stoßen. Dies gilt auch für heikle Themen wie Medikamentenmissbrauch, z.B. bei Produkten wie Nasenspray, Schlaftabletten oder Abführmitteln.


Die kundenorientierte Apothekenführung steht im Gegensatz zur inhaberzentrierten Apothekenführung. Bei letzterer werden oft starre Vorgaben zur Richtschnur, denen sich der Kunde gegebenenfalls unterzuordnen hat, was mitunter zur Vernachlässigung seiner Wünsche führen kann. Von außen betrachtet könnte man dies als "Wer es sich leisten kann!" bezeichnen, was aber die unternehmerische Grundhaltung nicht ausreichend beleuchtet.


Inhaberzentriertes Management ist im Einzelhandel keine Seltenheit. Hier beeinflussen die Überzeugungen und Einstellungen des Inhabers bzw. Eigentümers die Entscheidungsprozesse. Dieser Führungsstil kann zu Konflikten im Team und ineffizienten Arbeitsabläufen führen, da oft klare Regeln und Verantwortlichkeiten fehlen. Eine Möglichkeit, den eigentümerzentrierten Ansatz zu verbessern, besteht darin, eine aktive Kundenorientierung zu verfolgen. Eine konsequente Markt- und Kundenorientierung bildet eine solide Basis, um die Attraktivität des Unternehmens zu steigern. Darüber hinaus sollten Apotheken an ihrer Zukunftsstrategie arbeiten und eine klare Markenidentität entwickeln, die auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt ist.


Ein weiterer wichtiger Aspekt des inhaberorientierten Managements im Einzelhandel ist die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Gewinnung qualifizierter, lernbereiter und engagierter Mitarbeiter, die bereit sind, die betrieblichen Prozesse voranzutreiben, ist von höchster Bedeutung. Um die Attraktivität der Apotheke als Arbeitgeber zu steigern und auch in Zukunft genügend qualifizierte Bewerber zu gewinnen, sind Employer Branding-Maßnahmen notwendig. Dabei sollte herausgestellt werden, dass Apotheken gut bezahlte Arbeitsplätze und vielfältige Teilzeitmöglichkeiten bieten. Es gilt, das Arbeitgeberprofil "Apotheke" durch attraktive Merkmale zu schärfen und dabei moderne Kommunikationskanäle wie Social Media zu nutzen.


Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es verschiedene Ansätze zur Verbesserung der inhaberzentrierten Unternehmensführung im Einzelhandel gibt. Eine klare Markt- und Kundenorientierung, die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Schaffung einer attraktiven Arbeitgebermarke sind entscheidende Aspekte. Die Etablierung einer Führungskultur, die auf Respekt, Motivation und Förderung der Mitarbeiter basiert, ist für den Aufbau eines erfolgreichen Unternehmens unerlässlich.


Share by: