Geschäftsdaten: Analysemethoden

Basis einer betriebswirtschaftlichen Datenanalyse sind in der Regel im Apothekenbereich die monatlich ermittelten Zahlen der betriebswirtschaftlichen Auswertung, die von der Buchhaltung geliefert werden. Mittlerweile ist die EDV der Steuerberater so weit fortgeschritten, dass das Zahlenmaterial den Geschäftsprozessen nicht mehr um Monate hinterherläuft. Wichtig ist jedoch, dass alle Werte ständig aktuell in den Datenpool einfließen, so auch die Bestandsveränderungen im Warenbereich. Der Warenbestand spielt bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens eine zentrale Rolle. Faktoren wie Tiefe und Breite, d.h. der Warenbestand bezogen auf einen Artikel bzw. auf die Anzahl verschiedener Artikel (Sortimentsbreite), liefern wichtige Indikatoren für die betriebswirtschaftliche Situation. 

Im Warenlager liegt auch der Schlüssel für kurzfristige Korrekturen, wenn etwas betriebswirtschaftlich optimiert werden muss. Wobei auch die Kostenseite eine Rolle spielt. EDV-Kosten, Buchhaltungskosten, Beratungskosten, Kosten für Ausstattung und Bürobedarf, kurz Betriebsmittelkosten, sind zu prüfen. Die Laufzeiten der Verträge müssen berücksichtigt werden. Löhne und Gehälter sind zwar anpassbar, beeinflussen den Geschäftsverlauf aber viel grundsätzlicher. Wer Mitarbeiter entlässt, muss die Arbeit umverteilen, im Zweifel selbst erledigen oder die Dienstleistung einstellen. Die Miete als Kostenfaktor ist eine sehr starre Größe.


Wer sich darüber hinaus strategisch ausrichten will, dem stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, um Geschäftsprozesse zu durchleuchten und zu optimieren:


  1. ABC-Analyse: Die ABC-Analyse ist ein häufig verwendetes Werkzeug im Supply Chain Management, um Produkte, Kunden oder Lieferanten zu priorisieren. 
  2. XYZ-Analyse: Ähnlich wie die ABC-Analyse dient die XYZ-Analyse der Priorisierung von Prozessen, Produkten, Kunden oder Lieferanten. Der Unterschied besteht darin, dass die Häufigkeit und nicht der Wert betrachtet wird.
  3. Pareto-Analyse: Die Pareto-Analyse basiert auf dem Pareto-Prinzip, das auch als "80/20-Regel" bekannt ist. Sie besagt, dass 80% der Ergebnisse auf 20% der Ursachen zurückzuführen sind. Die Pareto-Analyse dient dazu, die wichtigsten Ursachen für ein bestimmtes Ergebnis zu identifizieren und zu priorisieren.
  4. FMEA-Analyse: FMEA steht für Failure Mode and Effects Analysis. Sie ist eine strukturierte Methode, um potenzielle Probleme oder Fehler in einem Prozess zu identifizieren und deren Auswirkungen und Wahrscheinlichkeiten zu bewerten.
  5. SWOT-Analyse: SWOT steht für Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. Die SWOT-Analyse wird häufig eingesetzt, um eine strategische Geschäftsplanung durchzuführen und zu ermitteln, wo ein Unternehmen seine Ressourcen und Anstrengungen am besten einsetzen kann.
  6. BCG-Matrix: Die BCG-Matrix ist ein Portfolio-Analyse-Tool, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre verschiedenen Geschäftseinheiten zu priorisieren und ihre Ressourcen entsprechend zu verteilen. Die BCG-Matrix berücksichtigt sowohl das Marktwachstum als auch den Marktanteil einer Geschäftseinheit.


Diese Methoden sind nur einige von vielen Alternativen zur Analyse der Unternehmenssituation. Die Auswahl der am besten geeigneten Methode hängt von den spezifischen Anforderungen und Zielen im Einzelfall ab.


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